Gesellschaftliche Kipppunkte

Als sogenannten Kipppunkt („Tipping Point“) bezeichnet man in der Soziologie die kritische Masse, die erforderlich ist, damit sich eine Meinung oder ein Sozialverhalten massenhaft verbreitet.

Kippmomente müssen nicht per se schlecht sein, wenn man zum Beispiel an die Verbreitung nachhaltiger Verhaltensweise denkt.

Entscheidend ist jedoch, dass beim Erreichen eines Kipppunktes Kaskaden von Meinungsänderungen durch scheinbar unbedeutende Ereignisse ausgelöst werden. Dies passiert dann plötzlich und mit enormer Wucht. Vor allem mit Hinblick auf demokratiegefährdende Tendenzen kann ein plötzliches Kippen der gesellschaftlichen Stimmung verheerende Folgen nach sich ziehen.

Mit den wöchentlich erhobenen Umfragedaten entsteht über den Forschungszeitraum hinweg ein repräsentatives Meinungsbild der Deutschen sowie der US-amerikanischen Bevölkerung. Potenzielle Kipppunkte können basierend auf empirischen Daten rekonstruiert und mit eingetretenen Ereignissen abgeglichen werden, um deren treibenden Kräfte zu untersuchen und effektive Gegenmaßnahmen für zukünftige Krisen zu entwickeln.

In theoretischen Modellen werden die beschriebenen Kipppunkte simuliert, um die Meinungsbildung und -polarisierung in verschiedenen Bevölkerungen zu untersuchen und so (potenzielle) Entwicklungen in realen Gesellschaften zu veranschaulichen.

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